Medien und sexualisierte Gewalt an Kindern und Jugendlichen- pädagogischer Tag der Schillerschule Spaichingen
Eine Aufgabe von Schule ist es junge Menschen unterschiedlichsten Alters heute auf ein Morgen vorzubereiten und mit dem Jetzt umzugehen. Um dies besser bewältigen zu können, muss sich Schule weiterentwickeln und ebenso Lernbereitschaft zeigen, wie die ihr anvertrauten Kinder und Jugendlichen. Zeit für ein solches Lernen ermöglichte der diesjährige pädagogische Tag der Schillerschule Spaichingen. Ein umfassendes Programm bot die Chance, die Lehrkräfte und Mitarbeitenden in ihrer Handlungskompetenz weiter zu stärken, ihr Wissen zu erweitern und gemeinsam zu Austausch und Selbstreflexion anzuregen.
Der Morgen begann mit der Vorstellung des aktuellen Angebots des Kreismedienzentrums durch Roman Rendle. Er präsentierte dem Team ein vielfältiges Repertoire gerade in Bezug auf neue digitale Medienpakete, Technik, Hardware und Software zum Einsatz im Unterricht. Neben Themen wie KI, VR-Labor oder Podcastproduktion, kamen auch Tools zur Sprache, die gerade bezüglich der Frage nach Lizenzen und Urheberrechten bedenkenlosere Einsatzmöglichkeiten im Unterricht eröffnen.
Anschließend füllte die Auseinandersetzung mit dem Thema sexualisierte Gewalt an Kindern und Jugendlichen den Großteil des Vormittags. Zwischen theoretischen Grundlagen und impulsgebenden Einheiten durch Sabine Dietrich und Sina Fehrenbacher von der Anlaufstelle Phönix e.V., klangen auch Grundsätze zur Erarbeitung eines Schutzkonzeptes an. Das Hinterfragen eigener Einstellungen und Einschätzungen waren dabei ebenso gefragt, wie die Auseinandersetzung mit harten Fakten bezüglich Missbrauchs von Kindern und Jugendlichen. Mag es zunächst sehr unschön sein, sich hier der Realität zu stellen, ist es umso wichtiger, dass alle an einer Schule Beteiligten offenen Blickes und kompetent sexualisierter Gewalt begegnen können.
Die Schnittstelle beider Tagespunkte am Vormittag bildete abschließend dann Joachim Schön, Polizeihauptkommissar und Referent, der klare Grenzen, Pflichten und gesetzliche Regelungen im Umgang mit digitalen Medien aufzeigte. Wann dürfen welche Bilder gemacht werden und wann ist welche Handlung strafbar? Wie damit umgehen, wenn Schülerinnen oder Schüler eine strafbare Handlung melden? Wann ist wer bei Fehlverhalten von Minderjährigen im Umgang mit digitalen Medien belangbar? Wie kann Prävention weiter betrieben werden? Die Liste der Fragen die angesprochen und diskutiert wurden, wäre noch erweiterbar, zeigt sie jedoch ganz generell, dass auch Schule immer jünger werdenden Handybesitzerinnen und Besitzern begegnet, die im Umgang mit den ihnen zur Verfügung gestellten Endgeräten noch nicht durchweg verantwortungsvoll umgehen können. Auch hier gilt es offenen Blickes mit den Entwicklungen kompetent und sicher umzugehen, den Schutzraum für alle, die in der Schule wirken, zu bewahren und Konflikten, die durch Gruppenchats sozialer Netzwerke entstehen, mit Verbreitung kinderpornografischen Bildmaterials oder Gewaltverherrlichung zu tun haben zu begegnen.